Hunde sind seit Jahrtausenden enge Begleiter des Menschen. Grund genug einmal einige faszinierende Forschungsergebnisse aus der Wissenschaft rund um den Hund zusammengetragen.
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![Faszinierende Forschungsergebnisse rund um den Hund](https://www.jafeiniii.de/wp-content/uploads/2023/04/zqy-x7k5qcg-768x1024.jpg)
Inhaltverzeichnis
1) Die Intelligenz von Hunden: Clevere Vierbeiner erkennen menschliche Gesten
Hast Du Dich schon einmal gefragt, wie intelligent Hunde wirklich sind? Eine Studie von Dr. Juliane Bräuer am Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte hat gezeigt, dass Hunde problemlos menschliche Gesten und Blicke interpretieren können, um versteckte Leckerlis zu finden (Bräuer et al., 2006; PLoS ONE). In der Studie wurden verschiedene Tierarten, darunter Hunde und Schimpansen, mit derselben Aufgabe konfrontiert. Die Forschungsfrage zielte darauf ab, herauszufinden, ob Hunde besser als andere Tiere menschliche Gesten verstehen können. Die Ergebnisse zeigten, dass Hunde in der Lage sind, menschliche Gesten und Blicke deutlich besser zu interpretieren als Schimpansen. Dies legt nahe, dass Hunde im Laufe der Domestikation eine besondere Sensibilität für menschliche Kommunikationssignale entwickelt haben.
Studie: Canine Perspective-taking and Its Ability to Understand Human Gestures
2) Die Bindung zwischen Mensch und Hund: Eine besondere Beziehung
Die Bindung zwischen Dir und Deinem Hund ist etwas ganz Besonderes. Eine Studie der Azabu University in Japan hat herausgefunden, dass der Blickkontakt zwischen Mensch und Hund das „Kuschelhormon“ Oxytocin ausschüttet (Nagasawa et al., 2015; Science). In dieser Studie wurde der Oxytocinspiegel von Menschen und ihren Hunden vor und nach einer Interaktion gemessen. Die Forscher stellten fest, dass sowohl bei Menschen als auch bei Hunden der Oxytocinspiegel signifikant anstieg, wenn sie längeren Blickkontakt hatten. Dies deutet darauf hin, dass die Bindung zwischen Mensch und Hund ähnlichen Mechanismen unterliegt wie die Bindung zwischen Mutter und Kind.
Oxytocin ist ein Hormon und Neurotransmitter, der eine wichtige Rolle bei sozialen Bindungen, Vertrauen und Zuneigung spielt.
Studie: Oxytocin-gaze positive loop and the coevolution of human-dog bonds
3) Hunde als Therapeuten: Die heilende Wirkung der Fellnasen
Hunde können nicht nur unser Herz erwärmen, sie können auch therapeutische Wirkung haben. Eine Studie der University of British Columbia hat gezeigt, dass der Kontakt zu Therapiehunden bei Studenten Stress, Angst und negative Emotionen reduziert (Binfet et al., 2018; Stress and Health). In dieser Studie nahmen Studenten während Prüfungszeiten an einer sogenannten „Hundetherapie-Sitzung“ teil. Die Ergebnisse zeigten, dass die Teilnehmer nach der Interaktion mit den Therapiehunden signifikant weniger Stress und Angst empfanden. Die Forscher schlossen daraus, dass Therapiehunde eine effektive Möglichkeit bieten, um akuten Stress und Angst bei Studenten zu reduzieren.
Therapiehunde sind speziell ausgebildete Hunde, die dazu beitragen, das emotionale Wohlbefinden von Menschen in verschiedenen Umgebungen wie Krankenhäusern, Pflegeheimen oder Bildungseinrichtungen zu verbessern.
4) Die Nase des Hundes: Forschungsergebnisse zu einem faszinierenden Geruchsorgan
a) So erkennen Hunde Krebs beim Menschen
Die Nase eines Hundes ist ein echtes Wunderwerk der Natur. Forscher der Florida State University haben herausgefunden, dass Hunde Krebszellen am Geruch erkennen können (McCulloch et al., 2006; Integrative Cancer Therapies). In der Studie wurden Hunde darauf trainiert, Atemproben von Krebspatienten und gesunden Kontrollpersonen zu unterscheiden. Die Hunde konnten mit erstaunlicher Genauigkeit zwischen den Proben unterscheiden, was darauf hindeutet, dass sie in der Lage sind, Krebszellen anhand ihres Geruchs zu erkennen. Diese faszinierende Fähigkeit eröffnet neue Möglichkeiten in der medizinischen Diagnostik und zeigt einmal mehr, wie erstaunlich Hunde sind.
Studie: Diagnostic Accuracy of Canine Scent Detection in Early- and Late-Stage Lung and Breast Cancers
b) Hunde als Lebensretter: Frühwarnsystem für Diabetiker
Hunde können nicht nur Krebszellen am Geruch erkennen, sie können auch als Frühwarnsystem für Diabetiker fungieren. Eine Studie der University of Bristol und des Medical Detection Dogs-Teams hat gezeigt, dass speziell trainierte Hunde in der Lage sind, Hypoglykämie (niedriger Blutzucker) und Hyperglykämie (hoher Blutzucker) bei Diabetikern zu erkennen und sie entsprechend zu warnen (Harding et al., 2015; PLoS ONE). Die Hunde wurden darauf trainiert, den Blutzuckerspiegel ihres Besitzers anhand von Geruchsproben zu erkennen und bei Bedarf Alarm zu schlagen. Die Studie zeigte, dass die Hunde eine hohe Treffsicherheit bei der Erkennung von Blutzucker-Unregelmäßigkeiten hatten, was darauf hindeutet, dass sie eine wichtige Rolle bei der Sicherheit von Diabetikern spielen können.
Studie: Canine Responses to Hypoglycemia in Patients with Type 1 Diabetes
c) Hunde und die Suche nach Vermissten: Die beeindruckenden Fähigkeiten von Rettungshunden
Rettungshunde sind für ihre beeindruckenden Such- und Rettungsfähigkeiten bekannt. Eine Studie des Instituts für Tierverhalten und Umweltforschung e. V. (IEMT) in Deutschland hat untersucht, wie effektiv Rettungshunde bei der Suche nach vermissten Personen in unterschiedlichen Umgebungen sind (Hofmann et al., 2013; Applied Animal Behaviour Science). Die Forscher analysierten verschiedene Suchstrategien und stellten fest, dass Rettungshunde in verschiedenen Umgebungen hohe Erfolgsraten bei der Suche nach vermissten Personen hatten. Die Studie unterstreicht die Bedeutung von Rettungshunden bei der Suche nach Vermissten und zeigt, dass ihre Fähigkeiten durch gezielte Ausbildung weiter verbessert werden können.
Studie: Search and rescue dogs – Does experience matter?
Fazit: Unsere Vierbeiner – faszinierend und vielseitig
Die Welt der Hunde ist unglaublich spannend und vielfältig. Die hier vorgestellten Forschungsergebnisse zeigen nur einen kleinen Ausschnitt dessen, was Hunde leisten können und wie sie unser Leben bereichern. Vor allen Dingen zeigt es wieder einmal: Der Hund ist nicht umsonst unser bester Wegbegleiter.
Quellenverzeichnis
- Bräuer, J., Kaminski, J., Riedel, J., Call, J., & Tomasello, M. (2006). Canine Perspective-taking and Its Ability to Understand Human Gestures. PLoS ONE.
- Nagasawa, M., Mitsui, S., En, S., Ohtani, N., Ohta, M., Sakuma, Y., … & Kikusui, T. (2015). Oxytocin-gaze positive loop and the coevolution of human-dog bonds. Science.
- Binfet, J. T., Passmore,H. A., Cebry, A., Struik, K., & McKay, C. (2018). The effects of therapy dog visits on stress, well-being, and academic performance in university students. Stress and Health.
- McCulloch, M., Jezierski, T., Broffman, M., Hubbard, A., Turner, K., & Janecki, T. (2006). Diagnostic Accuracy of Canine Scent Detection in Early- and Late-Stage Lung and Breast Cancers. Integrative Cancer Therapies.
- Harding, E., Hill, A. E., Part, C. E., & Westgarth, C. (2015). Canine Responses to Hypoglycemia in Patients with Type 1 Diabetes. PLoS ONE.
- Hofmann, S., Bentlage, J., & Todt, D. (2013). Search and rescue dogs – Does experience matter? Applied Animal Behaviour Science.
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